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0361 Ubierring 04.02.2008
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Home → [14] Zeichnungen, Gemälde → Fahrzeugskizzen → Deutschland → Ã–PNV → BVG-Baureihe G


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BVG-Baureihe H  
BVG-Baureihe G
Beschreibung: Zum 1. Januar 1992 fusionierten BVG-West und BVB nach fast 43 Jahren wieder zur Gesamt-Berliner BVG. Dies hatte zur Folge, dass alles, was Ende 1991 Teil des BVB-Fuhrparks war, logischerweise Teil des BVG-Fuhrparks wurde. Dazu gehörten auch die 123 Gustavs und Giselas, deren jüngste Vertreter gerade erst drei Jahre alt waren. Hauptsächlich kamen sie weiterhin auf ihrer Stammlinie - der ab 1993 auch wieder lückenlos befahrbaren U2 - zum Einsatz, aber auch auf der damals noch existenten U15 fanden sie Arbeit.

Besonders begeistert zeigten sich die Inselwessis allerdings schon vor der Fusion nicht von dem Ostberliner Kleinprofil-Produkt. Ein Quantensprung waren die Baureihen GI und GI/1 ja nun auch nicht, eher etwas überarbeitete Technik der 30er in einem völlig entgleisten Fahrzeug"design". Teilweise blieben die Züge auch einfach stehen und wollten nicht mehr weiterfahren. Und die DDR konnte es ja - zumindest in puncto Technik - sehr wohl besser, das bewies man ja mit der Baureihe 243, die Ausrede zog also nicht. Kurzzeitig probierte man es mit einem Einsatz auf der U4, in der Hoffnung, auf dem kurzen Schöneberg-Shuttle würden die Nachteile der Rollcontainer nicht so auffallen. Dummerweise kamen sie bei den dortigen Fahrgästen noch schlechter an als bei ihrem Besitzer, das lief also auch nicht.

Die BVG löste das "Problem", wie es seinerzeit im Kapitalismus üblich war und bestellte Neufahrzeuge. Zwar nicht für alle Giselas, mit den technisch spürbar reiferen GI/1 konnte man sich eine weitere Zusammenarbeit vorstellen. Die Vorgängerserie sollte allerdings weg - und so ersetzte die letzte A3L-Serie namens A3L92 bis 1995 sämtliche GI-Einheiten. Nach teilweise nur 13 Jahren im Einsatz. Immerhin 60 von 71 GI fanden einen neuen Job - zurück im selbsternannten Kommunismus, das kannten sie ja schon. Unter anderem die Prototypen von 1974 machten das nicht mehr mit und wurden 1997 verschrottet.

Übrig blieben also die 52 GI/1, die erst einmal auf Selbstabfertigung umgebaut wurden und damit weiter für die BVG tätig blieben. 2000 machten sie deutschlandweit von sich reden, als einer ihrer Vertreter während der Loveparade in Berlin mal eben den halben U-Bahnhof Deutsche Oper in Brand setzte.

Nachdem Berlin in den 2000ern kein Geld und daher trotz aller Unzulänglichkeiten auch kein Interesse hatte, mit Gisela Schluss zu machen, wurden die verbliebenen 51 GI/1 zwischen 2005 und 2009 generalüberholt. Dabei erhielten sie nicht nur innen wie außen das neue Corporate Design, sondern werden seitdem nur noch in festen Vierer-Verbänden betrieben. Nicht, dass es technisch nicht anders ginge, man wollte nur keine Einrichter mehr haben. Daher haben die Züge seither 1000er-Nummern wie die Hk-Züge, und - hier hat der Westen mal wieder gesiegt - überarbeitete Führerstände mit Armaturen aus verschrotteten DL-Zügen.

Wer ein bisschen Mathe kann, dem fällt schnell auf, dass man mit 51 Zwei-Wagen-Zügen nicht ausschließlich Vier-Wagen-Züge basteln kann. Und das stimmt: Der letzte GI/1E ist anders - in ihm leben die GI weiter. Ein einziger solcher Zug blieb nämlich noch bis 2000 im Einsatz, weil man an ihm ein neues Werbekonzept testete. 426/427 warb für Spreequell und war dafür innen wie außen völlig umgestaltet, im Grunde war der nur noch ein fahrender Werbespot. Nach 2000 stand er dann jahrelang arbeitslos im Betriebshof Grunewald herum, seine Artgenossen waren alle längst nach Kimland ausgewandert. 2009 konnte mit ihm allerdings die letzte GI/1E-Einheit 1070 vervollständigt werden, der ja durch den Brand an der Deutschen Oper ein Halbzug fehlte - dafür wurde er technisch an die GI/1 angeglichen, damit er mit diesen überhaupt zusammenarbeiten konnte.

Von den 26 so entstandenen GI/1E, von denen einer als Arbeitszug 4004 dient, wurde bislang kein Fahrzeug ausgemustert. Geplant ist aber, dass dies in den nächsten Jahren mit den Jk geschieht. Ob sie wohl länger als die Westfahrzeuge durchhalten? Man darf gespannt sein und sie bis dahin weiter auf der U1 und U2 beobachten.



Land: Bundesrepublik Deutschland
Betrieb: Berliner Verkehrsbetriebe "BVG"
Hersteller: LEW Hennigsdorf
Typ: GI, GI/1, GI/1E
Anzahl: 123
Bauzeitraum: 1974 - 1989
Ausmusterung: 2000 (GI), 2009 (GI/1, zu GI/1E umgebaut)
Nummern: 499 bis 266, 1094 bis 1070 nach Umbau zu GI/1E
Bildtyp/-art:
Schlüsselwörter:  
Datum: 06.06.2020 01:06
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Hinzugefügt von: Stolt Jensenberg
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BVB-Baureihe G