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Vorheriges Bild:



BVG-Baureihen A3 und A3E  
BVG-Baureihen D und DL
Beschreibung: Im Jahrzehnt nach dem Krieg lief der U-Bahn-Betrieb im gevierteilten Berlin wieder recht gut. So gut, dass man sich langsam auch mal Gedanken machen konnte, womit man eigentlich die anstehenden Erweiterungen im Großprofilnetz betreiben und Vorkriegswagen ersetzen wollte.

Mit dieser Motivation entstand 1956 der erste Prototyp der Baureihe D wie Dora. Mit Erfolg: Praktischerweise hatte man ja mit O&K einen Hersteller von Schienenfahrzeugen gleich in der richtigen Hälfte der Stadt, dieser lieferte in den nächsten Jahren drei Bauserien mit 114 Doppeltriebwagen an die BVG-West. Die erste Hälfte der Fahrzeuge lernte auch Ostberlin noch mit Fahrgästen kennen - für einen Teil der D60 und der D63 war das schon nicht mehr möglich.

1965, 1968 und 1970 wurden nochmals drei Dora-Lieferungen gekauft, aber etwas anders: Der Leichtbau hielt Einzug im Schienenverkehr und so hießen diese Serien nicht mehr D, sondern DL. Vorteil der Leichtgewichte: Man konnte den Motor deutlich verschlanken, fortan hat auch der des wesentlich kleineren Kleinprofilpendants A3 gereicht.

Spätestens ab Mitte der 70er standen die immer noch ziemlich modernen D/DL dann dank ihrer Nachfolger namens F langsam immer älter da, viel änderte sich bei ihnen allerdings nicht - nur die Zierleisten wurden wegen Rostanfälligkeit bald entfernt.

Noch zu Westberliner Zeiten wollte die BVG die ältesten D-Wagen allmählich ausmustern. Das kam den Ostberliner "Kollegen" wiederum gerade recht, die hatten's mit der Fahrzeugbeschaffung sowieso schon immer schwer und jetzt stand auch noch die Verlängerung der Linie E an. So blieben die ältesten D-Wagen in Betrieb, wechselten aber die Mauerseite und waren fortan im BVB-Lack auf der einzigen DDR-Großprofillinie unterwegs. Sogar schon mit Türsignal, das gab's im Westen noch nicht. Im Osten wiederum waren die Fahrgäste von den "neuen" Fahrzeugen (die dort "D-I" genannt wurden) hellauf begeistert, dort kannte man ja vorher nur umgebaute Vorkriegs-S-Bahnen mit einem Komfort von -1. Wie mag das wohl ausgesehen haben, als sie Ende 1989 das erste Mal auf F-Züge stießen...

Durch besagten Mauerfall gelangten die Ex-BVG-Wagen urplötzlich wieder zu genau dieser zurück, nun betreute man ja auch die Ost-U-Bahn. Und die ehemalige West-BVG konnte Neufahrzeuge auch nicht aus dem Hut zaubern, zumal man jetzt erst mal die EIII loswerden musste. Also fuhren die D-Wagen am Ende doch bis 1999 weiter - für einige von ihnen ging es dann schon wieder in den Kommunismus, aber diesmal brutal: Pjöngjang ersetzte damit seine (jüngeren!) Chinafahrzeuge, von denen man offenbar überhaupt nicht beeindruckt war.

Die Leichtbaufahrzeuge lebten unwesentlich länger, aber doch ein paar Jahre - Anfang 2005 verabschiedeten sich die letzten DL von der U-Bahn, ersetzt wurden sie hauptsächlich durch die H-Züge. Viele aber auch einfach gar nicht, weil Berlin pleiter als pleite war und so viele Neufahrzeuge gar nicht bezahlen konnte.

Später sollte man sich schmerzhaft wünschen, man hätte es damals doch gekonnt. Aus den Spätfolgen des Sparzwangs entstand in den 2010ern ein solcher Fahrzeugmangel, dass die BVG alle noch verfügbaren D/DL zusammenkratzte (also mit Museumsfahrzeugen ganze 3) und bei den FWM vor der Stadtgrenze wieder für den Tagesbetrieb ertüchtigen ließ. Eine der Einheiten, namentlich 2246/47, war davor wohlgemerkt für 12 bis 13 Jahre im Freien abgestellt - da gab es also ordentlich zu tun.
Eingesetzt wurden die alten Neufahrzeuge dann mit Türsicherung, LED-Anzeigen und Sonderbeklebungen auf der Stummel-U55. Wenn sie es wurden. Parallel blieben immer ein paar F-Züge im Tunnel, die den Laden dann auch meistens am Laufen hielten, denn die in den Dienst zurückgekehrten Rentner hatten selten Lust auf Arbeit.

Inzwischen ist die U55 eingestellt, nachdem Ende 2020 sowieso die "große U5" eröffnet wird, wodurch der Bundestag-Shuttle überflüssig wird. Die drei Doras werden dementsprechend wieder in den Museumsbestand zurückgehen - damit gibt's jetzt auch einen Museums-DL, die beiden anderen Wagen sind beide D57.



Land: Bundesrepublik Deutschland, Deutsche Demokratische Republik (1988 - 1990)
Betrieb: Berliner Verkehrsbetriebe "BVG" West, Berliner Verkehrsbetriebe "BVB" Ost (1988 - 1990)
Hersteller: O&K, DWM, AEG, Siemens
Typ: D, DL
Anzahl: 216
Bauzeitraum: 1957 - 1964 (D), 1965 - 1973 (DL)
Ausmusterung: 1999 (D, erstes Mal), 2004 (DL, erstes Mal), 2020 (D/DL, zweites Mal)
Nummern: 2000 - 2431 (West-Berlin), 110 300 - 110 401 (Ost-Berlin)
Bildtyp/-art:
Schlüsselwörter:  
Datum: 05.05.2020 22:54
Hits: 4679
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Bewertung: 4.24 (17 Stimme(n))
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Hinzugefügt von: Stolt Jensenberg
Kommentare
Dryas
Gast
Hmm
sehen die Drehgestelle an den Hecks wirklich so leer aus oder ist das ein Resultat derselben Quellenlage, die mir auch schon aufgefallen war?
05.05.2020 23:14  
Stolt Jensenberg
Member

Registriert seit: 18.06.2009
Kommentare: 6007
Ich hab
sie ehrlich gesagt einfach vom F74 übernommen, nachdem sie auf Fotos ziemlich gleich aussahen. Da wunderte mich das auch schon, aber kann ja sein.
05.05.2020 23:15 OfflineStolt Jensenberg
Dryas
Gast
Ist OK
Soll ja auch Leute geben die ihren halben Skylines-Fuhrpark auf B-Wagen, Dings-, Dosto- und Buntling-Drehgestellen fahren lassen
06.05.2020 09:25  
 Nächstes Bild:



BVG-Baureihe F (Drehstrom)